« Die erste Erscheinung […] ereignete sich am 11. Februar 1858, einem Gründonnerstag, so gegen halb eins oder eins. Aber ich werde schweigen und Bernadette zu Wort kommen lassen. Den folgenden Bericht habe ich schon zehn, zwanzig, vielleicht sogar einhundert Mal aus ihrem Munde gehört und bin durchaus in der Lage, das Gehörte in seiner rührenden Naivität wiederzugeben, Wort für Wort, sogar in der Mundart der Pyrenäen, der einzigen Sprache, der Bernadette mächtig war.
« Am Gründonnerstag war es kalt und diesig. Nach dem Essen sagte unsere Mutter bedrückt, es sei kein Holz mehr im Hause. Um ihr eine Freude zu bereiten, boten meine Schwester Toinette und ich an, am Flussufer trockene Äste zu sammeln. Meine Mutter sagte nein, denn das Wetter sei so schlecht und wir könnten in den Fluss fallen. Unsere Nachbarin und Freundin Jeanne Abadie, die auf ihren kleinen Bruder aufpasste und Lust hatte, mit uns zu kommen, brachte schnell ihren Bruder nach Hause, kehrte ein Weilchen später wieder zurück mit der Erlaubnis uns zu begleiten. Da wir nun zu dritt waren, ließ uns meine Mutter gehen. »

Jeder weiß, was Bernadette danach widerfuhr, aber nicht jeder hatte bislang das Vergnügen, das Erlebte aus der Sicht des Zeugen Jean-Baptiste Estrade zu erfahren, nachzulesen in « Les souvenirs intimes ».

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Auszug aus : Estrade, J.-B. .- Les Apparitions de Lourdes, souvenirs intimes d'un témoin.  A. Mame et fils (Tours), 1908. / Original konsultierbar : Mediathek André Labarrère Pau – Archiv - Usine des Tramways, Signatur E 6477.
Online auf Gallica (Ausgabe von 1899)